Bild/Illu/Video: Beni Garrido

Gantenbeins bewegtes Leben filmisch festgehalten

«Ich war schon in der Schule jemand, der gerne Aufsätze geschrieben hat und der dafür von den Lehrern Heldstab und Gredig auch gelobt worden ist», sagt Köbi Gantenbein zu seinen ersten journalistischen Schritten. «Ich hatte dann das grosse Glück, dass ich nach der sechsten Klasse nach Schiers in die Mittelschule konnte. In der dritten oder vierten Klasse habe ich dann dort gemeinsam mit Freunden eine Schülerzeitung gegründet. Das war sozusagen mein Anfang als Journalist und Verleger.»

Ab in die Welt der Medien
Ein zweiter Weg, den Gantenbein in die Medien gefunden habe, sei über seine Leidenschaften, die Rock- und Pop-Musik passiert. «Ich bin dann nach Chur zu einer Zeitung, die es heute nicht mehr gibt, nämlich ‘Der freie Rätier’ und habe zu Daniel Witzig gesagt, dass ich gerne über Rockmusik schreiben würde.» Dieser habe ihm dann grosszügigerweise jeden Monat eine Seite zur Verfügung gestellt, die er mit Konzert- und Plattenbesprechungen füllen durfte. Diese Seite habe er während der ganzen Zeit an der EMS zur Verfügung gehabt, doch auch nach der Matura sei er der Zeitung verbunden geblieben. «Daniel Witzig hat mir dann einen Job angeboten, dass ich, wenn ich mit der Schule fertig bin, gleich in Chur anfangen kann. Am Freitag habe ich da Matura gemacht und am Montag habe ich dann bei der Bündner Zeitung angefangen. Die verschiedenen Zeitungen hatten sich ja zu dieser Zeit zusammengeschlossen.» Als Regional- und Nachrichtenredaktor unter Daniel Witzig und Hanspeter Lebrument habe er dann seine Sporen abverdient. Nach zwei, drei Jahren habe er vom Medienmongul den Tipp erhalten, er solle doch noch etwas studieren und nicht einfach bis zur Pension in der Redaktion sitzen bleiben. «Ich habe dann Soziologie und Geschichte studiert und bin dann noch beim Radio vorbei, da ich wusste, dass es dort einen gibt, der Konrad Tönz heisst. Dieser musste vom Namen her ja sicher ein Bündner sein. Da die Bündner im Unterland sich ja gegenseitig unterstützen, kam es dazu, dass ich das Radiohandwerk von Grund auf lernen durfte.»

Ein Leben voller Kultur
Als er fertig gewesen sei mit dem Studium habe er unterschiedliche Sachen in der Wissenschaft gemacht und mit der Zeit habe sich die Freundschaft mit Benedikt Loderer ergeben, welche dazu geführt habe, dass das Magazin Hochparterre entstanden sei. Diesem ist Köbi Gantenbein 35 Jahre treu geblieben. Neben der journalistischen Tätigkeit zeichnet der Malanser in seiner filmischen Biografie auch nach, wie «sein» Orchester «Bandella delle Millelire» entstanden ist, wie er Präsident der Kulturkommission Graubünden und Präsident des Bündner Literaturpreises geworden ist. Auch wenn das Original bewusst ein bescheidenes Leben führt, merkt man, dass er mit sich total im Reinen ist und sich reich beschenkt vom Leben fühlt. Denn es sind bei ihm nicht die materiellen Dinge, die ihn begeistern, sondern vielmehr die über Jahrzehnte andauernden Freundschaften, die ihn glücklich stimmen. Nur gerade eine Sache hätte Köbi Gantenbein in seinem Leben gerne anders gemacht, nämlich ein bisschen mehr auf seiner Klarinette geübt, aber das kann ja noch werden.

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