
Stevie K.: «Kreativität ist Leben»
Seit Jahren ist Steffen Krausse ein fixer Bestandteil der Ostschweizer Musikszene. Erstmals in Erscheinung getreten ist er als Sänger der Rockband Soul Tonic. Später hat er die Bühnen in der Region als Liedermacher mit dem Namen Flowermouth unsicher gemacht. Aus diesem entwuchs später auch eine Band mit dem gleichen Namen. Diese veröffentlichte dann nach ein paar Jahren unter dem Banner Next Dimension ebenfalls eine Platte. Auch wenn Krausse bei seinen Projekten stets federführend war, so ein richtige Soloalbum von ihm hat es bisher noch nicht gegeben. Dieses folgt nun mit «Freedom – the Heart of Revolution». Musik zu veröffentlichen, die genau so klinge, wie er es sich als Komponist ursprünglich geplant habe, sei sehr befreiend. Dieses Gefühl habe er als Frontmann von Next Dimension schon sehr genossen. «Der Unterschied zu meinem Solo-Projekt besteht nun darin, dass ich mich sound- und genre-technisch noch mehr entfalten kann, da ich nicht an das typische Rock-Band-Konzept gebunden bin.»
Endlich angekommen
Neuerdings veröffentlicht der Musiker mit deutschen Wurzeln auch Lieder, die Geschichten auf Hochdeutsch erzählen. Das hat laut Krausse einen einfachen Grund. «Es ist einfacher sich in der Muttersprache auszudrücken und der lyrische Aspekt gewinnt dadurch immens an Vielfalt.» Bei seinem Soloalbum habe er auf die Unterstützung von Freunden zählen können, denn auch wenn seine Ideen gut seien, durch den Austausch mit anderen Musiker:innen bekomme sein Sound eine ganz andere Tiefe. Diese Offenheit komme ihm nun auch bei der Plattentaufe zu gute. «Für den instrumentalen Teil habe ich Verstärkung durch Alessandro ‘Petrol’ Pedretti, der sich schon viele Jahre mit Sounddesign auseinandersetzt und ein virtuoser Schlagzeuger ist. Er wird die elektronischen sowie die akustischen Beats zaubern. Nicola Panteghini heisst der Saitenakrobat, welcher sich um die Gitarrenarbeit kümmert. Ausserdem freue ich mich auf stimmliche Unterstützung von Luana Jil und Nadja Jäggi. Die Synthies laufen über Samples und zu guter Letzt, lasse ich es mir nicht nehmen auch selber noch Gitarre zu spielen.» Auch wenn viele andere Musiker in seinem Alter die Prioritäten anders setzten, eine Familie gründen oder sich anderen Hobbys widmen, liebt es der 43-Jährige nach wie vor mit viel Leidenschaft Musik zu veröffentlichen. Ohne gehe es bei ihm einfach nicht. «Kreativität ist Leben und die Musik ist eine der schönsten Formen seine Liebe darin umzusetzen.» Nicht nur beim Sound scheint Stevie K. angekommen zu sein, auch Namenswechsel wie in den vergangenen paar Jahren werde es so schnell keine mehr geben. «Ich werde den Namen für weitere Soloproduktionen beibehalten.»
Videos und CDs wie früher
«Die visuelle Komponente ist die perfekte Ergänzung zur Musik, denn hier kann man seinem Schöpfergeist ebenfalls freien Lauf lassen», sagt Steffen Krausse, der zu seinem neuen Album auch wieder vier Videoclips gedreht hat. Es scheint fast ein bisschen so, dass der Künstler fast ein wenig zu spät geboren ist, denn nicht nur Musiksender wie MTV, sondern auch CDs spielen bei den Jugendlichen von heute kaum mehr eine Rolle. Trotzdem setzt Steffen Krausse auch bei seinem neusten Werk auf eine physische Veröffentlichung. «Vielleicht ist es Nostalgie….Ich finde es aber einfach schön, etwas in der Hand zu halten, darin zu lesen, die Bilder zu betrachten und nebenbei die Musik zu hören. Ausserdem ist es eine schöne Erinnerung, wenn man auf einem Konzert war.» Auf Konzerten ist der Musiker selber auch häufig anzutreffen, weshalb man ihn mit gutem Gewissen als Kenner der Musikszene in der Region bezeichnen kann. «Ich bin und war schon immer von dem grossen Potential, welches in dieser Region steckt, überwältigt.» Dort hat er auch immer wieder mal neue Talente entdeckt, die er anschliessend durch Zusammenarbeiten gefördert hat, wie beispielsweise Luana Jil. Ob er am kommenden Samstag im Jazzkeller Sargans wieder neue Talente entdeckt und ihnen später mal eine Plattform bietet, bleibt abzuwarten. Was aber schon mal sicher ist, die Taufe von Stevie K. wird ein Klassentreffen der Ostschweizer Musikszene und eine ausgelassene Party, bei der auch der Soundtrack stimmt.